Silber gegen Ende

Hörspiel mit The Schwarzenbach
Produktion: SRF 2014
Dauer: 54 Minuten

Sendetermine:
WDR, 04.05.2015
Radio Bremen, 30.03.2015
Radio Bremen, 29.03.2015
Deutschlandradio, 03.02.2015
SRF 2, 30.04.2014

basel

Ein Maler singt und spricht, weil seine Kunst ihn an eine Grenze geführt hat, an der Bilder ihm nicht mehr weiterhelfen. Er ist zwischen mehreren Sprachen aufgewachsen, im Alemannischen, halb also im Deutschen, halb aber auch schon der Schweiz. Die Liebe hat ihn verletzt. Er traut den Menschen nicht mehr. Jetzt verliebt er sich in „die Farbe“ selbst, und wundert sich, weil es die als Person gibt. Er dachte, sie wäre nur eine Idee. Aber sie spricht mit ihm und sagt ihm, dass sie blind ist. Sie hören aufeinander, streiten sich und machen einander große Versprechen. Sie finden sich schließlich in Liedern. Die Widersprüche, zwischen Kunst und Kommunikation, Leinwand und Internet, Markt und Freiheit werden nicht gelöst, aber man erreicht einander – Schweigen mag Gold sein, aber Reden, das man Silber nennt, ist ein Weg, der Leute retten kann.
„Silber gegen Ende“ erzählt eine Geschichte aus gesprochenen und gesungenen Begegnungen, die Form „Lied“ wird zur Form „Brief“, zur unmittelbaren Anrede – die Dialoge des Hörspiels sind direkt an ein Gegenüber gerichtet und entdecken dabei doch, dass sie überraschenderweise auch gültige Dinge sagen können, die für viel mehr Angesprochene wichtig sind als nur für dieses Gegenüber.

„Was du sagst, schweigt viel zu laut
Auch du brauchst wen, der dir vertraut
it’s try and love me if you can
are you man enough to be my man.“

»Das Klangbild erschließt sich als Ganzes, als in der Zeit aufgeführtes Panorama. Aber auch die einzelnen Songs sind höllisch gut. Zwischen ihnen ertönen kurze Dialoge. Eine Art Rahmenhandlung führt von Lied zu Lied. So wird die Gewohnheit, am Ende jedes Liedes schon das nächste zu erwarten, geschickt unterlaufen. (…) Mit ‚Silber gegen Ende‘ gelingt das Kunststück, Witz und Wut, Melancholie und Liebe gleichwertig zu besingen. Und kurz vor Schluß bietet ‚Leider bin ich tot‘, einer der schönsten Liebessongs ever, eine behutsam gebrochene und wieder zusammengeflickte Goth-Romantik, vor der sich wohl selbst Edgar Allan Poe verneigt hätte. (…) Dieses Hörspiel ist eine einzigartige schwarze Tulpe mit türkisen Streifen.«
Rafik Will, junge welt